Wie du deine eigene Wahrheit erkennst – jenseits von Erwartungen
Ich erinnere mich an eine Phase, da war ich gefühlt auf jedem Seminar, das nach „Selbstfindung“ klang.
Ich hab meditiert, reflektiert, gejournalt, geweint, gelacht – und ehrlich gesagt: Ich wusste irgendwann ziemlich genau, was mein Thema ist.
Und trotzdem hab ich in meinem Alltag weiter funktioniert wie vorher.
Bin morgens mit demselben Druck aufgestanden. Hab „Ja, klar“ gesagt, obwohl ich „Nein“ meinte.
Hab weiter gehofft, dass sich irgendwann etwas ändert.
Es war nicht so, dass ich keine Klarheit hatte. Ich hatte fast zu viel davon.
Ich wusste, was nicht passt – aber ich war Meisterin darin, das elegant zu umschiffen.
Und das erlebe ich auch bei so vielen Frauen, die zu mir kommen.
Sie wissen längst, was sie nicht mehr wollen.
Sie können dir ihre Beziehung, ihren Job, ihr ganzes Energiekonto in glasklaren Worten analysieren – aber wenn es darum geht, etwas zu verändern, dann wird’s… leise.
Nicht weil sie schwach sind.
Sondern weil sie es gewohnt sind, stark zu sein – für alle anderen.
Und weil sie irgendwann aufgehört haben, sich selbst zu glauben, wenn es um ihr eigenes „Ich will“ geht.
Vielleicht erkennst du dich darin wieder.
Vielleicht bist du auch gerade an dem Punkt, an dem du spürst: So wie es ist, kann es nicht weitergehen.
Und du suchst nach Orientierung. Nach deiner eigenen Wahrheit.
Dann ist dieser Text für dich.
Was ist wirklich deins – und was hast du nur übernommen?
Ich habe lange geglaubt, dass es irgendwie meine Aufgabe ist, dass es allen gut geht.
Dass alles organisiert ist. Dass Harmonie herrscht. Dass niemand überfordert ist.
Und weil ich schnell spüre, wo etwas klemmt, habe ich es einfach gemacht. Geklärt. Gehalten. Gelöst.
Es war meine Superkraft – und gleichzeitig meine Falle.
Denn während ich dafür gesorgt habe, dass es anderen gut geht, bin ich mir selbst immer wieder verloren gegangen.
Irgendwann wurde mir klar: Das war keine bewusste Entscheidung.
Das war eine alte Strategie, mit der ich überlebt – aber mich selbst nicht gelebt habe.
Ich sehe das so oft bei den Frauen, die ich begleite.
Sie spüren: Ich will raus aus dem Funktionieren.
Sie wollen sich nicht mehr nur um andere kümmern. Sie wollen sich selbst wieder spüren.
Aber sie zögern, etwas zu verändern – nicht aus Unklarheit, sondern aus Rücksicht.
Denn wenn sie etwas in Bewegung bringen, betrifft das nicht nur sie. Es betrifft ganze Systeme: Familie, Partnerschaft, Arbeit.
Wenn ich sie dann frage:
„Wie lange willst du das noch so weitermachen?“
… entsteht oft Stille.
Denn tief in ihnen wissen sie: Es geht nicht um den radikalen Neuanfang.
Es geht um diesen einen stillen Schritt Richtung Selbstverbindung.
Ein Schritt hin zu mehr Klarheit im Leben.
Ein Schritt in die Richtung: Was ist wirklich meins?
Und das beginnt nicht mit einem Plan, was du hinter dir lassen willst.
Sondern mit einem ehrlichen Hinspüren:
Was zieht mich an? Was bringt mein Herz zum Glitzern – auch wenn es noch keinen Sinn ergibt?
Drei feine Impulse für deinen Weg zurück zu dir
Wenn du deine eigene Wahrheit wiederfinden möchtest, helfen keine Checklisten.
Aber es gibt Hinweise. Kleine innere Marker, die dich sanft erinnern: Hier beginnt dein Weg.
1. Spürst du Erleichterung – oder Anspannung?
Wenn du an eine Situation denkst –
fühlst du dich dann innerlich weiter oder enger?
Deine Wahrheit zeigt sich selten im Verstand – aber oft im Körper.
Sie lässt dich aufatmen.
Auch wenn sie ungewohnt ist, fühlt sie sich richtig an.
2. Triffst du diese Entscheidung aus Angst – oder aus Integrität?
Frage dich:
„Würde ich das auch tun, wenn ich keine Angst vor Konsequenzen hätte?“
Angst hält dich oft in fremden Rollen.
Aber deine innere Ausrichtung fühlt sich leise klar an – wie ein inneres „Ja“, das du nicht erklären musst.
3. Tust du es für dich – oder für den Applaus?
So vieles, was wir tun, tun wir für Frieden im Außen.
Doch deine eigene Wahrheit zeigt sich dort, wo du nichts mehr beweisen musst.
Wo du einfach du sein darfst.
Wie sich Veränderung anfühlen kann
Ich erinnere mich noch gut an diesen Abend, an dem ich wusste: Ich kann das alles irgendwie – aber ich will das gar nicht mehr.
Es war kein Knall.
Mehr ein inneres Einsinken in die Erkenntnis:
Ich will zurück zu mir. Und ich darf diesen Weg gehen.
Es war der Beginn einer neuen Selbstfindung.
Nicht als Konzept – sondern als Praxis.
Nicht laut. Nicht perfekt.
Sondern Schritt für Schritt.
Ich habe mir erlaubt, Nein zu sagen.
Mir selbst wieder zuzuhören.
Und aufzuhören, Dinge zu tun, nur weil ich sie „kann“.
Und irgendwann kam das, was ich so lange gesucht hatte:
Klarheit. Kraft. Und ein neues Vertrauen in mich.
Nicht weil alles sicher war – sondern weil ich wusste: Ich kann mich auf mich verlassen.
Eine Einladung an dich
Vielleicht denkst du dir gerade:
So schwierig kann’s doch gar nicht sein.
Vielleicht ist genau das der Moment, in dem etwas in dir erwacht.
Veränderung fühlt sich am Anfang riesig an.
Mittendrin wie eine Waschmaschine.
Und am Ende bist du plötzlich klar. Mutig.
Nicht perfekt – aber verbunden mit dir.
Wenn du das Gefühl hast, du willst nicht länger alleine suchen – sondern begleitet bei dir ankommen:
Ich halte dir den Raum.
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