Was ist Identity-Work?

Es soll anders werden. Ich will mehr ich selbst sein. Ich will wieder die Hauptrolle in meinem Leben übernehmen. Wer bin ich eigentlich? Was will ich eigentlich? Argh.

Das sind ein paar der Gedankengänge von mir und auch von vielen Frauen, mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet habe. Und ja, ich kenne auch den Aktionismus, der häufig damit einhergeht. Neues Hobby. Selbstfindungsseminare. Yoga. Achtsamkeit. Bücher. Webinare. Vielleicht sogar ein Coaching.

Nur vieles davon ist leider nicht nachhaltig. Es fühlt sich viel mehr so an, als würde man Spaghetti an die Wand schmeißen und hoffen, dass daraus etwas Sinnvolles entsteht. Was dabei übersehen wird: Vieles von dem oben genannten ist tatsächlich sinnvoll – aber halt erst dann, wenn man Klarheit und Orientierung über sich selbst hat. Und die zu finden geht – wenn man an der richtigen Stelle sucht.

Was die richtige Stelle ist? Ich nenne sie gerne Identity-Work. Was das ist und was es damit auf sich hat, erkläre ich dir gerne im folgenden Artikel…

Warum braucht es überhaupt Identity-Work?

80% der Frauen, die zu mir ins Coaching oder Mentoring kommen haben vor allem eine Frage: Wer bin ich und was macht mich aus? Falls du dir diese Frage auch stellen solltest, sei dir sicher – du bist damit nicht alleine und es ist völlig okay, sich selbst diese Frage zu stellen.

Weißt du, seit du klein bist, bekommst du Feedback von außen. Sei leiser. Streng dich mehr an. Du bist zu viel. Das kannst du nicht. Du müsstest einfach nur ein bisschen mehr… . Als Kinder glauben wir den Menschen, die wir lieb haben, einfach alles. Damit wir auch lieb gehabt werden und damit die Verbindung weiterhin bestehen bleibt, versuchen wir uns anzupassen und so zu werden, wie sich das das Umfeld wünscht. Denn: Die Großen werden schon recht haben, sie meinen es ja gut mit einem.

Wir wachsen also in einem Umfeld auf, das es (hoffentlich) gut mit uns meint und uns hilft, sich in der Gemeinschaft zurechtzufinden. Am Anfang sind das die Eltern, danach die Freunde, die Clique, der Arbeitgeber… Meine Frage an dich: Hast du dir jemals die Frage gestellt, ob die Menschen recht haben mit dem, was sie über dich erzählen? Sehen sie dich wirklich? Erfassen sie deine zauberhafte, komplexe Persönlichkeit tatsächlich?

Häufig höre ich von den Frauen, die ich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleite die Aussage: “Mir kommt es so vor, als hätte mich noch nie jemand so wirklich wahrgenommen und gesehen.” Es ist ja tatsächlich so, dass die Außenwelt immer nur eine Momentaufnahme unseres Wesen mitbekommt – und die inneren Prozesse vollkommen unentdeckt bleiben.

Stell dir mal ein Kind vor, das sich ganz intuitiv so verhält, wie es einfach ist und immer wieder die Korrekturen von außen bekommt. Das hört irgendwann auf, auf sich selbst zu hören, da es ja den Menschen, die es lieb hat, gefallen möchte, und passt sich an. Was dabei passiert: Es verliert den Zugang zur eigenen Persönlichkeit. Irgendwann als Erwachsene fragt sie sich dann: Wer bin ich eigentlich wirklich? 

Genau hier fängt Identity-Work an. 

Was macht man in und mit der Identity-Work?

In der Identity-Work legen wir alle Schichten, die sich im Laufe deines Lebens über dich gelegt haben, ab und legen deine wirkliche Persönlichkeit frei. Mit allem, was dazu gehört. 

Deine Potenziale.

Deine Werte.

Deine Wahrheit.

Deine Empathie.

Deine Art zu Sein.

Deine Träume.

Deine Unsicherheiten.

Deine Leidenschaften.

Deine Ecken und Kanten.

Wir schaffen Klarheit darüber, wer du bist – und wer du nicht bist. Wofür du stehst – und wofür du nicht stehst. Was dir wichtig ist – und was dir den Buckel runter rutschen kann. Wie du deine Energie verwenden magst – und wie nicht. Mit welchen Menschen du dich umgeben magst – und mit welchen nicht.

Auf den Punkt gebracht: In der Identity-Work schaffen wir Klarheit und du wirst Orientierung finden. Deine Klarheit wird dir Orientierung für die wichtigen Entscheidungen in deinem Leben schenken. Dann wird sich nicht mehr die Frage stellen, ob DAS logisch ist, sondern ob DAS wirklich das Richtige für dich ist.

Wie läuft das alles ab?

Ja, dieser Prozess wird sich nochmal wie Pubertieren anfühlen. In der Pubertät werden Grenzen getestet, Werte in Frage gestellt, eigene Wahrheiten gefunden, Fehler gemacht, Verbindungen gekappt oder neu gesponnen. …

Die Frage die sich stellt: Hast du jemals gesund pubertiert? Hast du jemals bewusst Werte und Verhaltensweisen in Frage gestellt, um etwas anders zu machen? Ich behaupte jetzt mal ganz frei dahin, dass es bei den wenigsten so gewesen sein wird, da man in der Pubertät ja außerdem mit Hormonen geflutet ist, die einem das Leben schwer machen.

Diese bewusste Auseinandersetzung, mit dem wofür man steht, was einem wichtig ist und wer man wirklich ist, geht tief. Da geht es nicht darum, was das Umfeld denkt, sagt und meint. Vielmehr geht es darum, was sich richtig und stimmig für einen selbst anfühlt. Da dieser Zugang für viele von uns leider vergraben liegt, tun sich viele schwer damit, das nicht nur auf logische Weise zu begreifen, sondern auch wirklich zu fühlen und zu spüren.

Doch genau da liegt der Schatz vergraben: Wenn du deine Persönlichkeit, mit allem was dazugehört, wirklich fühlen und spüren kannst, kannst du sie auch in deinem Alltag verkörpern. Genau hier setzt die Identity-Work an: Alte Verhaltensweisen zu überprüfen, anzupassen und neue gesunde und passende Gewohnheiten zu entwickeln, die dir und deiner Persönlichkeit wirklich entsprechen.

Was hab ich davon?

Weißt du, es geht im Endeffekt hauptsächlich darum, aufhören Dinge zu tun, die dir nicht entsprechen. Schon alleine dadurch wird sich massiv etwas in deinem Leben verändern. Wahrscheinlich entsteht dadurch Entspannung und Gelassenheit. Freiheit. Leichtigkeit. Ich kann jetzt nicht in dich reinschauen, aber spür mal für dich hin, wie es wäre, wenn du die Dinge weglässt, die dich einengen, dich stressen, gegen deine Vorstellungen sind?

Indem du anfängst, deine Aufmerksamkeit und damit deine Energie auf Dinge zu lenken, die dir wichtig sind, wirst du eine tiefe Verwurzelung spüren, die dich mit deinen Werten und Bedürfnissen verbindet. Du wirst wissen, warum und wofür du das machst und wirst dadurch mit den Herausforderungen deines Alltags ganz anders umgehen können. Ja, da mag es vielleicht weiterhin stürmisch sein, aber du hast Halt. Halt, in dir selbst.

Da du für dich Klarheit hast, was dir wichtig ist und wofür du deine Energie einsetzen magst, weißt du genau, wo deine Grenzen liegen. Du wirst wahrscheinlich gar nicht mehr darüber sprechen müssen. Denn mit deiner Ausstrahlung und deiner inneren Haltung wirst du sichtbar und fühlbar für deine Mitmenschen. Sie werden wissen, woran sie bei dir sind.

Du kannst aufhören, irgendwer sein zu wollen. Denn du bist du. Du kannst deine Rollen und Masken ablegen und authentisch DU sein. Laut und leise. Kraftvoll und sanft. Relaxed und total fokussiert. … Einfach so, wie du halt bist. Genau das ist so unendlich wichtig in unserer jetzigen Zeit. Wir brauchen Menschen, die aus der breiten Masse aussteigen und sich selbst leben. Damit sie ein Vorbild und Leuchtturm für die Menschen um sie herum sind und sie dazu anstiften, genau dasselbe zu tun.

Wenn du Bock darauf hast, in DEIN Element zu kommen, all die nagenden Gedanken hinter dir zu lassen und den Mut haben willst, dich auch mit schlotternden Knien auf DEINEN Weg zu machen…

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Sei mutig. Sei du. Du wirst gebraucht.