Die Zeit zwischen den Jahren. Die zaubervoll magische Zeit von Weihnachten und Silvester. Damit beziehe ich mich bewusst nicht auf die christlichen Aspekte oder die Geschenkeschlacht unterm Baum. Der Zeit zwischen den Jahren wohnt ein Zauber inne, der ganz fein und sachte unsere Leben berührt.
Worin liegt der Zauber dieser Zeit zwischen den Jahren?
In der Zeit zwischen den Jahren trifft der Mond- auf den Sonnenkalender. In Mondmonaten gezählt, hat das Jahr 354 Tage – im Sonnenjahr 365 Tage. Es sind somit 11 Tage und 12 Nächte Unterschied, die irgendwie ausgeglichen werden müssen. Sie werden auch häufig die Rauhnächte genannt. In diesen Tagen steht das Jahresrad und die Zeit quasi still.
Was passiert zu dieser Zeit? Am 21. Dezember ist die längste Nacht im Jahr. Die Erde braucht 3 Tage, bis sie sich so umgeschwungen hat, um wieder in die andere Richtung zu laufen – damit die Tage wieder länger werden. Nach 3 Tagen wird somit das Licht wiedergeboren.
Diese 12 Nächte bilden eine Zeit zwischen den Zeiten. Es liegt eine besondere Qualität darin. Die Zeit steht still. Es werden die Schicksalsfäden neu gewoben. Die Menschen haben die Möglichkeit, ihr Leben und sich selbst neu zu ordnen.
Märchen. Mythen. Legenden.
In früheren Zeiten dienten diese Geschichten den Menschen als Landkarten um durch besondere Zeiten zu navigieren.
Gehen wir in den Jahren mal weit zurück, in Zeiten als wir noch keinen Strom hatten und wir Menschen die Kräfte der Natur noch viel direkter erleben mussten.
Diese Zeiten waren früher sehr herausfordernd für die Menschen. Kälte. Schnee. Eis. Winterstürme. Lange Nächte. Man hat versucht sich die Qualitäten der dunklen Zeit zu erklären. Man hatte damals noch einen direkteren Zugang zum dem was um einen rum passiert. Man glaubte an die Wesen der Natur, die in Pflanzen und in Tieren leben. Daraus entstand der Mythos der Percht, die mit ihrer wilden Schar durch die Lüfte reitet.
Laut den Legenden sind die Schleier zwischen den Welten sehr dünn und die Geister der Anderswelt haben leichten Zugang zur Welt der Menschen. Sie toben über die Flure, verbreiten Angst und Schrecken oder aber bringen den Segen für eine reiche Ernte im nächsten Jahr. Die Menschen gingen sehr bedacht mit den Energien um. Suchten Schutz vor den bösen Geistern und baten die guten Geister um deren milde Gaben.
Früher haben die Menschen die Zeit zwischen den Zeiten genutzt um sich gegenseitig zu wärmen. Gemeinsam beieinander zu sitzen, Vorräte zu teilen und wenig zu arbeiten.
Es ging vornehmlich um den Rückzug ins Haus. Ums Pause machen. Innenschau. Orakeln. Und Weissagungen fürs nächste Jahr zu treffen.
Der Zauber der Zeit zwischen den Jahren in unserer Realität
In meiner Wahrnehmungen haben sich die Qualitäten im Jahr über die Jahrhunderte nicht wirklich verändert. Wer sich verändert hat sind wir Menschen.
Wir sind so angefüllt mit unseren alltäglichen To Dos, dass der Zauber und das mystische dieser besonderen Zeit einfach an uns vorüber zieht. Geblieben sind die Neujahrsvorsätze, die man sich vornimmt und nach 2-12 Wochen wieder vergessen hat, weil sie eben doch nicht so wichtig waren und nicht aus dem Herzen kamen.
Wann hast du das letzte Mal innegehalten und den Zauber des 24. Dezember bewusst wahrgenommen?
Wann hast du das letzte Mal diese Übergangszeit vom Alten ins Neue Jahr bewusst für dich gestaltet?
Seit 2016 gestalte ich die Zeit zwischen den Zeiten zu einer besonderen Zeit. Für mich. Für meine Familie. Und für Frauen, die an meinem online Retreat der ZwischenZeit teilnehmen.
Wir nutzen die Rauhnachtstage dazu, um eine Brücke vom alten ins neue Jahr zu bauen. Bewusst Dinge abzuschließen, Innenschau zu halten und die Samen für das neue Jahr zu legen. Jedes Jahr zeigen sich dabei neue Dinge. Mal ist es intensiver. Mal heilsam. Mal ausrichtend.
Es ist so wohltuend in dieser Zeit tiefer zu blicken. Sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Den Blick für die Tagesqualität zu haben. Wahrzunehmen, was jetzt und fürs neue Jahr wichtig ist. Am 6. Januar sind die Rauhnächte vorbei. Der Zauber klingt aus und das neue Jahr kann sich sanft entfalten.
Nutze die Zeit für dich
Wie wäre es, diese besondere Zeit ganz einfach anders zu organisieren und dich auf diesen Zauber einzulassen? Es wäre schade, wenn du diese Zeit nicht bewusst und achtsam für dich nutzt, und dir die Chance entgehen lässt, näher bei dir selbst anzukommen.
Hier ist eine gute Gelegenheit. Freue dich auf eine neue Erfahrung und einen neuen Blickwinkel für diese besondere und magische Zeit. Dein vergangenes Jahr wird gewürdigt, die Weichen für das neue Jahr gestellt Und: du nimmst dir bewusst Zeit für dich selbst – das sind ein paar Minuten Innehalten am Tag um innerlich aufgeräumt und gestärkt ins neue Jahr zu gehen.
Nutze die Chance und erhalte Klarheit und Orientierung. Und falls du dich selbst aus den Augen verloren haben solltest, hast du hier die Chance, dich selbst ein Stück weit wiederzuentdecken.
Etwas in dir kommt zum Klingen? Hier erfährst du mehr, wie du die Zeit zwischen den Jahren gestalten kannst: ZwischenZeit. Hast du besondere Rituale oder Impulse, wie man die Zeit zwischen den Jahren besonders gestalten kann? Lass es mich gerne wissen – ich bin immer neugierig, neue Dinge zu erfahren.
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